Niederlage gegen Tunesien
Wo man zunächst noch von Glück im 16tel-Poule sprechen konnte, in dem man auf keine Top-Nation traf und als Gruppensieger ins Achtelfinale einziehen konnte, so konnte man ebenso von Pech sprechen, dass man als Gruppensieger einen starken Gegner wie Tunesien bekam, der dann auch noch sehr stark performte. Natürlich hätte die DPV-Equipe mit einer etwas besseren Leistung auch die Tunesier schlagen können, doch zu viele Fehlkugeln auf unserer Seite und zu starke Aufnahmen auf afrikanischer Seite brachten am Ende ein 7:13 und folglich einen 9. Platz bei dieser WM, welcher keinesfalls als schlecht einzustufen ist. „Die Lokomotive“, wie die französischen Kommentatoren Laukart bezeichneten, lief zu Beginn der Partie noch nicht ganz rund und konnte den Zug nicht ins Rollen bringen. Auch der Wechsel von Moritz Rosik für Tobias Müller brachte nur bedingt Besserung. Eine tolle Erfahrung dennoch vor den professionellen Kameras und mit Mikrofonen spielen zu dürfen. Wir gratulieren der deutschen Mannschaft zu einer insgesamt starken Leistung. Niederlagen nur gegen Frankreich, Benin und Tunesien und alle anderen fünf Spiele gegen mehr oder weniger starke Gegner auch ins Ziel gebracht. Das war nicht immer so auf den vergangenen WMs.
Präzisionsschießen – Ungarn Vize-Weltmeister
Überraschend hat der Ungar Laszlo Nagy seinen Weg beim Tir de Précision fortgesetzt und besiegte Diego Rizzis Bezwinger aus Mauritius deutlich mit 29:18. Eine Sensation für das kleine Bouleland Ungarn. Nagy traf im Finale auf Jean-Francois Rakotondrainibe aus Madagascar, der dem müde wirkenden Jesus Escacho im Halbfinale einfach davonlief. 30:18 und die Partie war auf 7,50m bereits entschieden.
Im Finale bestätigte der Madagasse dann seine klare Favoritenrolle, jedoch knapper als gedacht. Nach zwei Ateliers stand es gerade mal 25:24 für Madagaskar und Nagy schien nicht aufgeben zu wollen. Jeder Schuss ein 3er bis dahin vom Ungar. Dann verflachte die Partie ein wenig bei den folgenden beiden Ateliers, die der Madagasse gerade mal mit 6:3 aus jeweils 8 Schüssen für sich entscheiden konnte. 31:27 vor den Sauschüssen, ließen den Madagassen aber noch einmal alle Kräfte sammeln. Drei Sautreffer und ein Loch von Nagy auf die Sau reichten dann jedoch aus, um den ersten Titel dieser WM nach Madagaskar zu holen. 46:32. Doch Hut ab vor der Leistung dieses Boulezwergs Ungarn in Person von Laszlo Nagy.
Halbfinals im Teamwettbewerb
Tunesien schaffte nach dem Sieg über Deutschland noch recht locker den Sprung ins Halbfinale mit einem ungefährdeten 13:2 Sieg über Luxemburg. Frankreich hatte gegen Mali und Kambodscha mit zwei Fannys keine Mühe seinen Platz im Halbfinale zu behaupten und konnte das frühe und unerwartete Ausscheiden Rochers im Tir de Précision somit wieder ein wenig gut machen. Im Spitzenspiel kommt es dann zum Duell zwischen Frankreich und Madagaskar, die ebenfalls in beiden Partien zuvor gegen Kanada (13:2) und Belgien (13:3) keine Mühen hatten.
Ein Krimi ereignete sich noch im letzten Viertelfinale zwischen Italien und Benin. Benin schlug zuvor Spanien knapp mit 13:11 und musste sich dann nach über zwei Stunden beim Stand von 12:11 gegen einen starken Diego Rizzi, der in der letzten Aufnahme mit einem schweren konterfreien Palet das Spiel entschied, geschlagen geben (12:13). Italien trifft somit im zweiten Halbfinale auf die Deutschlandbezwinger aus Tunesien.
12 Uhr – Deutschland im Achtelfinale
Deutschland spielt starkes Boule und steht im Achtelfinale. Die 16tel-Poulerunde überstanden die Deutschen, diesmal in beiden Spielen mit Laukart, Müller und Reichert, souverän. Eine rundum starke Leistung auf allen Positionen brachte am Ende den Erfolg über Taiwan (13:4) und schließlich gegen Schweden (13:5) und bedeutet den Gruppensieg. Mit dem wichtigen Gruppensieg in der doch machbaren Gruppe erarbeitete sich die Deutsche Equipe nun einen Setzplatz für die Achtelfinals und trifft somit schonmal nicht auf Frankreich oder einen anderen Erstplatzierten der Poulerunde. Durchaus schwieriger hatten sich einige sicherlich das Spiel gegen Schweden vorgestellt, doch sowohl der schwedische Tireur, als auch der Leger kamen überhaupt nicht in die Partie. Die Deutschen nutzten dies gnadenlos aus, spielten das was sie können und ließen den Schweden keine Chance.
Für die Barrage-Runde haben sich die Deutschen jetzt einen Pause verdient und können hoffentlich um 14:30 Uhr in den Achtelfinals an die tolle Leistung anknüpfen. Wer Gegner der Deutschen Equipe ist, steht noch nicht fest.