Man könnte sagen, dass es die DM der verpassten Titel war, doch das würde den Siegern nicht gerecht werden. Zwar verpasste zunächst im Tir de précision Justin Neu, der noch im Halbfinale einen neuen Deutschen Rekord mit unglaublichen 65 Punkten schoss, mit dem letzten Sauschuss den Titel und anschließend ließ Marc Hillenberg im Tête-Finale einen Matchball aus, doch so ist das eben im Boule.
Torsten Lay (Bildquelle: DPV) performte über das gesamte Wochenende auf hohem Niveau und zeigte mit drei 13:12 Siegen in K.O.-Spielen, der letzte im Finale, ebenfalls große Nervenstärke. Marc Hillenberg, der bislang noch keine Medaille bei Deutschen Meisterschaften einfahren konnte, musste sich am Ende mit Silber zufrieden geben.
Doch auch Carolin Birkmeyer schaffte sensationelles. Die EM-Bronzemedaillengewinnerin, gerade frisch aus dem DPV ausgetreten, spielte wie befreit auf. Sie bezwang u. a. die Kader-Herren André Skiba (8tel) und Tobias Müller (4tel) und landete auf einem Medaillenrang. Das war seit 40 Jahren keiner Dame mehr bei der Einzel-DM gelungen – Hut ab! Die zweite Bronzemedaille sicherte sich Nico Beucker (Düsseldorf).
Im Tir de précision konnte Christophe Riffe erneut seinen Titel verteidigen (32:28) und errang nun 2024 gleich zwei Goldmedaillen bei Deutschen Meisterschaften. Justin Neu, der die Deutschen Farben bei der Espoir-EM hochhalten wird, sicherte mit seinem Auftritt Bouledeutschland einen unvergesslichen Moment und sich die Silbermedaille. Übrigens schoss Justin auch bereits im Viertelfinale eine bislang selten erreichte Wertung mit 52 Punkten. Die Bronze-Plätze belegten Daniel Orth und Geert Peers.
Fun Fact: Der Weg zum Titel scheint meist über Jan Garner zu gehen. Drei der vier DM-Titel (Tireur ausgenommen) führten über Garner. Wer Jan schlug, wurde in diesem Jahr in drei von vier Fällen Deutscher Meister. Sowohl Laukart, Backens und Stentenbach (Triplette), als auch Riff und Rabearisoa (Mixte), sowie Lay (Tête) schlugen Garner und gewannen anschließend die DM.