Der Sport hat verloren, nicht wir!
Stellungnahme der VfSK-Athleten-Bouler Oppau zur Korrektur des sportlichen Ergebnisses der Aufstiegsrunde zur DPV Pétanque-Bundesliga 2025 durch das DPV-Verbandsgericht

Mit Bedauern und Enttäuschung nehmen wir die Entscheidung des DPV-Verbandsgerichts zur Kenntnis, die sportlichen Ergebnisse der Aufstiegsrunde zur Pétanque-Bundesliga 2025 zu korrigieren. Grundlage dieser Entscheidung sind Fehler und Unzulänglichkeiten in den bestehenden Ordnungen und Richtlinien, die laut Aussagen von DPV-Verantwortlichen seit Jahren bekannt, jedoch nicht behoben wurden. Die mangelhafte Transparenz und Präzision dieser Regularien haben zu einer verzerrten Bewertung geführt, die den sportlichen Wettbewerb entwertet.

Wir gratulieren dem Lübecker Boule Club, der trotz Niederlagen gegen direkte Konkurrenten wie den PC Jever und uns, die VfSK-Athleten-Bouler Oppau, aufgrund dieser Umstände einen Platz in der Pétanque-Bundesliga 2025 erhalten hat. Gleichzeitig sind wir tief enttäuscht, dass der sportliche Wettkampf durch vermeidbare Führungs- und Organisationsfehler kompromittiert wurde. Das nun festgelegte Ergebnis entspricht zwar den Regularien, hinterlässt jedoch einen bitteren Beigeschmack und viele offene Fragen.

Unsere sportliche Leistung bleibt davon unberührt. Doch wir kritisieren scharf, dass die Verantwortung für die festgestellten Fehler und Versäumnisse eindeutig bei den zuständigen Stellen des DPV liegt. Zwar hat das Präsidium in der ersten Phase dieses Prozesses unseren sportlich verdienten Aufstieg anerkannt, dies entbindet die handelnden Personen jedoch nicht von ihrer Verantwortung. Bislang fehlen sowohl eine angemessene Entschuldigung als auch konkrete Pläne und Zeitrahmen für die Überarbeitung der fehlerhaften Regularien. Ob persönliche Konsequenzen erforderlich sind, liegt nicht in unserem Ermessen.

Wir appellieren an die Landesverbände des Deutschen Pétanque-Verbands, als höchste Entscheidungsinstanz klare und verbindliche Maßnahmen zu ergreifen, um diese Missstände unverzüglich zu beheben. Es ist unerlässlich, dass künftige Wettbewerbe unter fairen und transparenten Bedingungen stattfinden.

Die folgenden Schritte sehen wir als unabdingbar:

  • Neufassung der Sportordnung, insbesondere in Bezug auf Juryentscheidungen und deren Auswirkungen.
  • Ausgliederung des Qualifikationswettbewerbs aus der Richtlinie für die Bundesliga und Schaffung einer eigenständigen, einfachen und transparenten Regelung.
  • Einführung eines gerechten und nachvollziehbaren Spielsystems sowie einer klaren Festlegung von Setzkriterien, die rechtzeitig veröffentlicht werden.
  • Überarbeitung sämtlicher Fristen für Meldungen, Einsprüche und andere wichtige Prozesse.

Wir bedauern zudem, dass bereits während des Wettbewerbs klar erkennbare Mängel – wie der fehlerhafte Spielplan, die undurchsichtigen Setzkriterien und die Abweichungen bei der Rangfolgenbildung – nicht frühzeitig beanstandet oder behoben wurden. Diese Versäumnisse haben den Wettbewerb und die Planungen der Vereine und Landesverbände erheblich beeinträchtigt.

Trotz allem bleiben wir unserem Anspruch treu: Wir werden auch in Zukunft als engagierter Sportverein mit Fokus auf Jugend-, Freizeit-, Breiten- und Leistungssport unser Bestes geben und uns zugleich für die Verbesserung der sportlichen Strukturen einsetzen.

Wir fühlen uns weiterhin als Gewinner. Verloren hat der Sport – durch die Versäumnisse anderer.

Verein für Sport und Körperpflege Oppau 1900 e.V. und seine Abteilung Athleten-Bouler Oppau

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Diese Stellungnahme wird als offener Brief kommuniziert.

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Hatzenbühler
Vorsitzender

Verein für Sport und Körperpflege Oppau 1900 e.V. – VfSK