ich finde es sehr gut, dass Du diesen Kommentar über den Alkoholkonsum beim Petanque einmal zur Diskussion stellst. Meine persönliche Meinung ist, genau wie Du sagst, dass wir hier bei unseren französischen Freunden lernen sollten und deren Regeln auch bei uns im Bereich von Meisterschaften, Quali, Ranglisten-Turnieren usw. einführen sollten. Nur so wird Petanque einmal als ernstzunehmender Sport in einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen werden können.
Ich möchte einen Aspekt zu Deinen Überlegungen hinzufügen, der trotz aller Verbesserungen auf diesem Felde noch immer unterschätzt wird: Das Mental-Training. Meiner Meinung nach können wir durch ein gutes und regelmäßiges Mental-Training dieselben (und noch bessere!) Effekte auf unser Spiel erzielen, als durch den Genuss von Alkohol. Darüber hinaus stehen diese Fähigkeiten uns dann auch noch in anderen Lebenssituationen zur Verfügung, wo ein Bier vielleicht nicht gerade zur Verfügung steht wie auf dem Bouleplatz. Allerdings ist dies auch mit eigenen Anstrengungen und mit Übung verbunden, die manche Menschen sich lieber sparen möchten.
Da ich seit über 35 Jahren auf dem medizinischen Feld tätig bin, erlaube ich mir noch ein paar weitere Gedanken anzufügen. Diese sind, da der Alkohol aus leicht nachvollziehbaren Gründen eine gute Lobby hat, den meisten Menschen nicht so parat. In dem weltbekannten medizinischen Fachblatt “The Lancet” ist eine Studie veröffentlicht worden, in der Forscher Daten aus Hunderten von Untersuchungen mit 28 Millionen Teilnehmern aus fast 200 Ländern ausgewertet haben. Fazit: Auch geringe Mengen von Alkohol sind für die Gesundheit problematisch. Um der Gesundheit nicht zu schaden, sollte man darauf verzichten. Je höher der Konsum umso gravierender die möglichen Schäden.
Die Auswirkungen konkret sind: Leberschäden bis hin zur Leberzirrhose. Gehirn- und Nervenschäden, erhöhte Wahrscheinlichkeit von Herzmuskel-Entzündungen, Bluthochdruck, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse und der Magenschleimhaut, höhere Anzahl von Krebserkrankungen (Leber, Mundhöhle, Rachenraum, Speiseröhre, Enddarm und Brust). Verringerung von Potenz und verminderte sexuelle Erlebnisfähigkeit. Persönlichkeitsveränderungen. Die direkten und indirekten Kosten alkoholbedingter Krankheiten werden in Deutschland pro Jahr auf 40 Milliarden Euro geschätzt, ein gewaltiger volkswirtschaftlicher Faktor.
Mit diesen Ausführungen möchte ich niemandem das Bierchen oder was auch immer vermiesen, das liegt mir völlig fern. Aber ich möchte zu etwas mehr Nachdenklichkeit im Umgang mit Drogen anregen, zu denen Alkohol auch gehört. Dieser wird an vielen Stellen als ein “Problemlöser” angeboten, was er wirklich nur kurzfristig sein kann, auch beim Petanque.
Es erschließt sich mir nicht, wie Lizenzspieler vor und bei einem Bouleturnier Samstags-oder Sonntagsmorgen nichts Besseres zu tun haben, als erst mal Alkohol zu trinken. Sind die Gespräche mit den Kumpels dann besser? Machen sie sich nicht mehr so viel Gedanken um das erste oder nächste Spiel? Ist es modern, gehört man zur UpperClass, wenn 2-3 Sekt/Cremant/Pastis zwischen 9 und 10 abgepetzt werden können…
Ich stimme vorbehaltlos zu, wenn klar unterschieden wird zwischen DM/LM/Quali/Bundesliga und “play and drink”-Turnieren – von denen es wesentlich mehr gibt als von den Erstgenannten.
Ein erster Schritt in die richtige Richtung könnte getan werden, wenn z.B. Alkohol nur zwischen ab 17:00 ausgeschenkt wird.
Eine wichtige Diskussion – die alle Landesverbände und auch den DPV aktuell und in der Zukunft beschäftigen wird.
Lieber Jannik, danke für dein aufopferungsvolles Experiment 😉
Deiner Schilderung glaub ich gerne, insofern fände ich eine Reglementierung im sportlichen Bereich wünschenswert. Bis 2017 war Alkohol im übrigen auf der NADA-Liste. Im Dezember 2017 wurde Alkohol von der Liste genommen. Ich nehme mal an, dass es nur wenige Sportarten gibt, wo der positive Effekt überwiegt. Die NADA wies aber mit ihrer Entscheidung daraufhin, dass die einzelnen Fachverbände befinden könnten, ob Alkohol als Leistungssteigern eingestuft werden soll.
Interessant… Bei mir ist es allerdings so, dass spätestens nach dem dritten Bier die Koordination flöten geht. Und auch bei einigen meiner Spielpartner (Tireure) fällt mir gelegentlich auf, dass ein oder zwei Bier nach jeder Partie zu einer heftig sinkenden Trefferquote führen. Was aber wohl immer stimmt: sehr geübte Alkoholkonsumenten spielen ohne Alk schlechter….
Es kommt natürlich auf die Mege an und nicht bei jedem wirkt es sicher gleich, da hast du recht. Ich kann auch nur meine Erfahrung weitergeben und weiß, dass es bei vielen anderen Top-Spielern ähnliche Effekte bewirkt und es u.a. deswegen praktiziert wird.
Lieber Jannik,
ich finde es sehr gut, dass Du diesen Kommentar über den Alkoholkonsum beim Petanque einmal zur Diskussion stellst. Meine persönliche Meinung ist, genau wie Du sagst, dass wir hier bei unseren französischen Freunden lernen sollten und deren Regeln auch bei uns im Bereich von Meisterschaften, Quali, Ranglisten-Turnieren usw. einführen sollten. Nur so wird Petanque einmal als ernstzunehmender Sport in einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen werden können.
Ich möchte einen Aspekt zu Deinen Überlegungen hinzufügen, der trotz aller Verbesserungen auf diesem Felde noch immer unterschätzt wird: Das Mental-Training. Meiner Meinung nach können wir durch ein gutes und regelmäßiges Mental-Training dieselben (und noch bessere!) Effekte auf unser Spiel erzielen, als durch den Genuss von Alkohol. Darüber hinaus stehen diese Fähigkeiten uns dann auch noch in anderen Lebenssituationen zur Verfügung, wo ein Bier vielleicht nicht gerade zur Verfügung steht wie auf dem Bouleplatz. Allerdings ist dies auch mit eigenen Anstrengungen und mit Übung verbunden, die manche Menschen sich lieber sparen möchten.
Da ich seit über 35 Jahren auf dem medizinischen Feld tätig bin, erlaube ich mir noch ein paar weitere Gedanken anzufügen. Diese sind, da der Alkohol aus leicht nachvollziehbaren Gründen eine gute Lobby hat, den meisten Menschen nicht so parat. In dem weltbekannten medizinischen Fachblatt “The Lancet” ist eine Studie veröffentlicht worden, in der Forscher Daten aus Hunderten von Untersuchungen mit 28 Millionen Teilnehmern aus fast 200 Ländern ausgewertet haben. Fazit: Auch geringe Mengen von Alkohol sind für die Gesundheit problematisch. Um der Gesundheit nicht zu schaden, sollte man darauf verzichten. Je höher der Konsum umso gravierender die möglichen Schäden.
Die Auswirkungen konkret sind: Leberschäden bis hin zur Leberzirrhose. Gehirn- und Nervenschäden, erhöhte Wahrscheinlichkeit von Herzmuskel-Entzündungen, Bluthochdruck, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse und der Magenschleimhaut, höhere Anzahl von Krebserkrankungen (Leber, Mundhöhle, Rachenraum, Speiseröhre, Enddarm und Brust). Verringerung von Potenz und verminderte sexuelle Erlebnisfähigkeit. Persönlichkeitsveränderungen. Die direkten und indirekten Kosten alkoholbedingter Krankheiten werden in Deutschland pro Jahr auf 40 Milliarden Euro geschätzt, ein gewaltiger volkswirtschaftlicher Faktor.
Mit diesen Ausführungen möchte ich niemandem das Bierchen oder was auch immer vermiesen, das liegt mir völlig fern. Aber ich möchte zu etwas mehr Nachdenklichkeit im Umgang mit Drogen anregen, zu denen Alkohol auch gehört. Dieser wird an vielen Stellen als ein “Problemlöser” angeboten, was er wirklich nur kurzfristig sein kann, auch beim Petanque.
Was ist mit Red Bull 😉 Ich denke es sollten keine Substanzen erlaubt sein, die aufputschend oder beruhigend wirken.
Ich denke auch man sollte Traubenzucker und vor allem Frühstück verbieten, ganz abzusehen von dem Kaffee am morgen 😉
Es erschließt sich mir nicht, wie Lizenzspieler vor und bei einem Bouleturnier Samstags-oder Sonntagsmorgen nichts Besseres zu tun haben, als erst mal Alkohol zu trinken. Sind die Gespräche mit den Kumpels dann besser? Machen sie sich nicht mehr so viel Gedanken um das erste oder nächste Spiel? Ist es modern, gehört man zur UpperClass, wenn 2-3 Sekt/Cremant/Pastis zwischen 9 und 10 abgepetzt werden können…
Ich stimme vorbehaltlos zu, wenn klar unterschieden wird zwischen DM/LM/Quali/Bundesliga und “play and drink”-Turnieren – von denen es wesentlich mehr gibt als von den Erstgenannten.
Ein erster Schritt in die richtige Richtung könnte getan werden, wenn z.B. Alkohol nur zwischen ab 17:00 ausgeschenkt wird.
Eine wichtige Diskussion – die alle Landesverbände und auch den DPV aktuell und in der Zukunft beschäftigen wird.
Lieber Jannik, danke für dein aufopferungsvolles Experiment 😉
Deiner Schilderung glaub ich gerne, insofern fände ich eine Reglementierung im sportlichen Bereich wünschenswert. Bis 2017 war Alkohol im übrigen auf der NADA-Liste. Im Dezember 2017 wurde Alkohol von der Liste genommen. Ich nehme mal an, dass es nur wenige Sportarten gibt, wo der positive Effekt überwiegt. Die NADA wies aber mit ihrer Entscheidung daraufhin, dass die einzelnen Fachverbände befinden könnten, ob Alkohol als Leistungssteigern eingestuft werden soll.
Danke für den Diskussionsanstoss
Das ist natürlich gut zu wissen. So weit war ich nicht informiert. Danke für dein Kommentar.
Interessant… Bei mir ist es allerdings so, dass spätestens nach dem dritten Bier die Koordination flöten geht. Und auch bei einigen meiner Spielpartner (Tireure) fällt mir gelegentlich auf, dass ein oder zwei Bier nach jeder Partie zu einer heftig sinkenden Trefferquote führen. Was aber wohl immer stimmt: sehr geübte Alkoholkonsumenten spielen ohne Alk schlechter….
Es kommt natürlich auf die Mege an und nicht bei jedem wirkt es sicher gleich, da hast du recht. Ich kann auch nur meine Erfahrung weitergeben und weiß, dass es bei vielen anderen Top-Spielern ähnliche Effekte bewirkt und es u.a. deswegen praktiziert wird.