Auch vor der DPV-Masters-Reihe (Bild, Quelle: DPV) macht die Rückentwicklung der Turnierausrichter keinen halt. Während neue Ausrichter Fehlanzeige sind, machen auch Essingen, Fürth und wie schon berichtet Mannheim und Viernheim 2025 eine Pause.

Übrig bleiben 2025 nun noch der Schlosspokal in Edingen-Neckarhausen (BaWü), das Holstentorturnier Triplette in Travemünde (Nord) und das Schlossplatzturnier in Stuttgart (BaWü).

Durch die geringe Anzahl an Ausrichtern lässt der DPV nun seine Anmeldung zu einem DPV-Masters offen. Wer eventuell noch in diesem Jahr sein eigenes Turnier zu einem Masters aufrüsten möchte, kann dies nun immer noch tun.

Kommentar: Wie geht’s weiter?

Vielleicht ist ein Umdenken nötig. Ohne Ausrichter stirbt unser Sport. Nicht nur die DPV-Masters zeigen den bundesweiten Rückgang von ausrichtenden Vereinen. Die Turniere werden weniger und immer schwerer wird es für DPV und Landesverbände Qualis oder DMs irgendwo unterzubringen.

Ob die Gründe in der Alterstruktur der Vereine liegen, oder das Aufwand-Nutzen-Verhältnis immer schlechter wird, muss wohl jeder Verein für sich selbst entscheiden. Boulespieler*innen möchten alles zu fairen Preisen und möglichst günstig, da man sich ja „auf dem Bouleplatz befindet“. Natürlich ist dies erstrebenswert und zeichnet unseren Sport aus, doch ist es wirtschaftlich gar nicht mehr möglich, dass ein Brötchen 2025 noch genauso viel kostet wie 2005. Auch die Einschreibung von meist 5 € p.P. hat sich in den vergangenen 20 Jahren nicht geändert, was zwar nicht schlimm ist, aber auch ein Indiz dafür, dass das Turnierausrichten immer weniger profitabel für Vereine wird, da die Preise keinesfalls mit der Inflation Deutschlands auf dem Boulesplatz mitgehen.

Doch egal, was die Gründe für diesen Rückgang sind: Es muss etwas geschehen. Der DPV oder die Landesverbände könnten und sollten den Vereinen unter die Arme greifen. Ob entgeltlich oder in anderer Form, darüber lässt sich streiten.

Der Boulesport ist ein Geben und Nehmen. Moralisch gesehen könnte man es als verwerflich betrachten, auf sämtliche Turniere zu fahren, aber in der gesamten Saison nicht selbst einmal als Ausrichter anzupacken und in dieser Form zum Überleben unseres Sports beizutragen. Denkbar wäre eine Erhöhung der Lizenzgebüren um X €, bei denen genau diese X € an ausrichtende Vereine ausgeschüttet/verteilt werden. Vielleicht finden sich dann wieder mehr Vereine, die bereit sind, Turniere auszurichten.