Überraschende Landesmeister in BaWü
Neue Landesmeister 2025 in Baden-Württemberg wurden Felix Hager, Nina Schell und Christof Hager (Bild v.l.n.r. – Quelle: LV BaWü). In Altlußheim besiegten sie bei heißen Temperaturen im Finale die Mannschaft aus Dogern um Marius Reckermann, Günter Kamp und Matthias Schmid. Platz drei ging an André Skiba, Juan Lago und Phillip Schatz, sowie die Madagassen Ihajaniana Tahiana Rakotondramanana, Faneva Liantsoa Ramanandraitsiory und Jimmy Rafanomezanirina.
96 Teams, darunter einige Namen traten an um den Titel des Landesmeisters zu erringen. Auch den eigenen Kopf musste man bei Hitze und Fußball-Platz-Rollerboden bewahren, um abliefern zu können. Eine starke Leistung der Finalisten über den gesamten Tag. Herzlichen Glückwunsch!
Interview mit EM-Helden
Pétanque aktuell hat die deutschen EM-Helden Matthias Laukart, Daniel Reichert, Tobias Müller und Moritz Rosik zusammen mit Sascha Koch als Coach über die EM in Spanien 2025 ausgefragt. Das Erfolgsrezept und Einblicke verraten uns die fünf auf Nachfrage. Hier gehts zum Interview.
SPannendes Finale in der BaWü-Liga
Die Ausgangslage für den 4. Spieltag der BaWü-Liga mit 3 punktgleichen Teams an der
Spitze und am Ende der Tabelle versprach einen spannenden Finaltag. Und so viel sei schon
verraten, dieses Versprechen konnte eingelöst werden.
Gegen den Abstieg spielten Käfertal, Neuffen und Ötisheim. Alle mit 1:8 Siegen aus den
bisherigen Spielen. Käfertal hatte mit Neuffen und Ötisheim die beiden direkten
Konkurrenten als Gegner, während Neuffen mit Freiburg und Ötisheim mit Tübingen sicher
nicht als Favorit in diese Begegnungen gingen. Für Käfertal sprach außerdem noch der
Heimvorteil.
Diesen konnte Käfertal im ersten Spiel mit einem deutlichen 4:1 Sieg gegen Ötisheim auch
nutzen. Neuffen begann furios und konnte beide Triplettes gegen Freiburg gewinnen. Bei
den Doublettes hatte zwar Freiburg die Nase vorn, aber ein Doublette konnte Neuffen für
sich entscheiden und so konnten sich Neuffen und Käfertal absetzen von Ötisheim.
Tübingen, Lindenberg und Stuttgart gingen alle mit 8:1 Siegen in den letzten Spieltag. Auch
hier kam es im ersten Spiel zu einem Duell der direkten Konkurrenten Stuttgart und
Lindenberg. Dieses konnte Lindenberg nach 1:1 in den Tripletten, 3:2 gewinnen. Tübingen
setzte sich 4:1 gegen Heidelberg durch. Damit war Stuttgart aus dem Rennen um den
Meistertitel und Tübingen konnte seinen Vorsprung nach Spielen auf 36:34 vergrößern
gegenüber Lindenberg.
In Spiel zwei konnte Käfertal 3:2 gegen Neuffen die Oberhand behalten und sich mit Platz 9
aus der Abstiegszone befreien, während Neuffen durch diese Niederlage theoretisch noch
auf den letzten Platz abrutschen könnte, falls Ötisheim gegen Tübingen gewinnen würde.
Ötisheim zeigte ein starkes Spiel gegen den Tabellenführer Tübingen und erkämpfte ein 1:1
nach den Triplettes. In den Doubletten war Tübingen aber stärker konnte das Spiel 3:2
gewinnen. Damit konnte Ötisheim sich nicht mehr von Platz 12 in der Tabelle verbessern und
theoretisch war es für Lindenberg noch möglich mit einem 5:0 gegen Heidelberg Tübingen
noch an der Tabellenspitze abzufangen und Meister zu werden.
Heidelberg zeigte sehr starke Legeleistungen, letztlich setze sich Lindenberg aber mit 2:0 in
den Triplettes durch. Damit war das Rennen um die Meisterschaft noch völlig offen.
Tübingen hatte zu diesem Zeitpunkt sein Spiel gegen Ötisheim schon beendet und so
schaute sich die gesamte Tübinger Mannschaft die Doublette Spiele der Lindenberger
gespannt an und zitterte um die Meisterschaft.
Das Doublette 1 der Lindenberger war deutlich stärker als das der Heidelberger, das
Doublette 2 und 3 lagen aber schnell zurück. Durch einen Spielerwechsel in Doublette 2
gelang es das Spiel zu drehen. Zwischenstand also 4:0. Die Meisterschaft wurde also im
letzten auf dem Platz noch laufenden Spiel entschieden. Letztlich gewann Heidelberg dieses
Spiel und machte so Tübingen zum Meister mit einem Spielgewinn Vorsprung.
Sicher einer der knappsten Entscheidungen in der Geschichte der BaWü-Liga.
Gratulation an Tübingen für eine tolle Saison mit 10:1 Siegen und viel Erfolg in der
Aufstiegsrunde zur Bundesliga.
Überraschungsmannschaft der Saison war aber sicher der BC Lindenberg, der als Aufsteiger
völlig unerwartet am Meistertitel geschnuppert hat und als einzige Mannschaft Tübingen eine
Niederlage zufügen konnte.
In diesem Zusammenhang ist sicher für viele interessant, warum ein bayrischer Verein
überhaupt in Baden-Württemberg mitspielt. Der Bouleclub Lindenberg spielt seit seiner
Gründung vor über 20 Jahren in Baden-Württemberg Liga mit einer Ausnahmegenehmigung,
hat also noch nie in Bayern am Ligaspielbetrieb teilgenommen.
Warum ist das so? Der Landkreis Lindau (zu dem Lindenberg gehört) wurde 1945 zur
französischen Besatzungszone geschlagen, damit die Franzosen eine direkte Verbindung
zwischen Ihren Besatzungszonen in Südwürttemberg und Vorarlberg & Tirol hatten.
Der Landkreis war dann auch bis 1950 im Landtag von Württemberg-Hohenzollern vertreten
und danach bis September 1955 ein Landkreis ohne Bundesland, ehe er zu Bayern
zurückkam. Sportliche Aktivitäten in der Nachkriegszeit waren also ligatechnisch nur durch
Teilnahme an württembergischen Ligen möglich. Diese Beziehung des Landkreises Lindau
zu Württemberg in sportlicher Sich hat sich bis heute, wenn auch in abgeschwächter Form
gehalten.
Zusätzlich ist die Verteilung der Boulevereine in Bayern geographisch sehr ungünstig aus
Sicht des Landkreises Lindau, selbst in der Kreisliga wären Fahrten bis 200km möglich,
während in Baden-Württemberg sehr viele Vereine näher als 50km liegen.
Dieselben Gründe haben auch den zweiten Bouleverein aus dem Landkreis Lindau den TSV
Lindau dazu bewogen, am Ligaspielbetrieb in Baden-Württemberg teilzunehmen, um kürzere
Fahrtwege zu haben. Dass Lindenberg irgendwann einmal um den Meistertitel der BaWü-
Liga spielen würde, war sicher nie bedacht worden von den damaligen Vereinsgründern.
Ein Bericht von Tobias Müller (BC Lindenberg)
Ergebnisse Bacharach 2025
Auch 2025 fand in Bacharach wieder das Traditionsturnier am Rhein statt. Gleichzeitig mit Fehmarn kämpften 155 Tripletten samstags um den Sieg beim Mittelrhein-Pokal. Während Samstags das Wetter noch hielt, hatten am regnerischen Sonntag nur noch knapp 100 Teams Lust zu spielen. Der Sieg an beiden Tagen ging nach Frankreich. Während samstags Julien Puchot, Thibault Puchot und Jimmy Lorier aus Forbach die Nase vorn hatten, gewann am Sonntag Michael Kasper zusammen Alex Mezeli und Kerian Mezeli, die auch im Vorjahr den Sonntag gewannen.
boule4you gewinnt in Fehmarn
Nachtrag – Etwas überraschend gewinnt Autor der boule4you-Seite Hein Fuhrmann zusammen mit Mario Hoebel und Rolf Knabenschuh (Bild links – Quelle: boule4you, alle Kassel) das Triplette Turnier auf Fehmarn. Zwar waren in diesem Jahr nur wenige „Cracks“ unter den Startern, dennoch eine beachtliche Leistung. Final unterlegen war das Team um Julian Christ, Chris Fehling und Gösta Kirchner (St. Pauli/ Leipzig).
Das Doublette-Turnier gewann Oscar Hodonou mit Moustain Adeniyi aus Lübeck. Rang zwei blieb ebenfalls für den Bundesligisten Samoelina Vahandrahety zusammen mit Tiana Rakotomanana (Bielefeld).
Travemünde ’25: Laukart & Backens mit Doppelsieg
Auch 2025 war das Holstentorturnier in Travemünde erneut das größte Turnier Deutschlands. 512 Tripletten und 512 Doubletten füllten samstags und sonntags die Strandpromenade. Erneut bestens organisiert wurde bereits vorgelost und die Teams konnten ab Donnerstag online einsehen, auf welchen Bahnen sie spielten. Zur Einschreibung mussten angemeldete Teams nicht mehr. Stolze neun Runden waren bis zum Turniersieg zu absolvieren.
Triplette – Samstag
Bis spät in die Nacht kämpften die Teams bei durchwachsenem Wetter. Im Finale standen sich dann bereits zu später Stunde am frühen Sonntag das Team um Europameister und Vorjahressieger Matthias Laukart mit Sönke Backens und Robin Stentenbach und das Team um Jan Garner, gemeinsam mit Till-Vincent Goetzke und Marco Schumacher gegenüber. Aufgrund der späten Stunde und einem Gewitter einigte man sich auf ein geteiltes Finale, welches der Münzwurf für Team Garner entschied.
Doublette – Sonntag
Am Sonntag setzte der Wettergott die Teilnehmern vor eine Herausforderung. Durchgehender Dauerregen bis in die späten Abendstunden trübten die Turnieratmosphäre deutlich. Dennoch Petanque auf hohem Niveau. Auch hier setzten sich erneut Laukart und Backens durch, die zunächst im Halbfinale das dänische Team um Emil Petersen in einem hart umkämpften Match, mit beidseitigen Sauschüssen gegen Schluss, schlugen und anschließend Rudy Bellens, der mit dem Franzosen Kevin Philippson spielte, der unter anderem franz. Meister und Master de Petanque Teilnehmer war. Ein Offensivspektakel vor der Travemünder Tribüne endete mit einer 5 Punkte-Aufnahme für Laukart und Backens beim Stand von 8:8.
Aussicht 2026
Auch im nächsten Jahr soll Travemünde wieder wie geplant stattfinden, allerdings sollen hier einige Änderungen vorgenommen werden. Es scheint schon beschlossen, dass die Finalspiele erst am Montag Morgen stattfinden werden, da hier mehr Zuschauer und eine angenehmere Spielstunde ein solches Finale würdigen können. Für die meisten Teilnehmer kein Problem, jedoch dann ein Muss, am Montag noch für Trave zu buchen, falls man sich dort wiederfinden könnte. Allerdings ist ein solches Turnier für einen Turniertag kaum stemmbar, wenn man keine geteilten Finals sehen möchte. Zum Vergleich: In Frankreich werden solch große Turniere immer über zwei Tage gespielt. In Trave finden zwei solch große Turniere an zwei Tagen hintereinander statt. Umso erstaunlicher die Leistung von Laukart und Backens.
Rückblick und Analyse der EM
Petanque aktuell blickt auf die Sensations-EM zurück und gibt eine kleine Analyse.
Die Sensation liegt nun schon einige Tage zurück, doch sicher noch lange nicht vergessen. Wir sind stolz auf unsere Jungs. Wir haben das Gefühl ein Teil davon zu sein. Ein Teil von dem, was sich jetzt Europameister nennt. Der Zusammenhalt war groß. Ganz Bouledeutschland ist stolz auf die Jungs. Stolz auf Matthias Laukart, Daniel Reichert, Tobias Müller und Moritz Rosik. Ihr habt Europa gezeigt, dass wir nicht mehr die Nation sind, die gegen die „Großen“ die Nerven verliert. Dass wir uns nicht mehr mit einem neunten oder fünften Platz zufrieden geben müssen. Und welche Rolle spielt eigentlich Sascha Koch, der Trainer? Spielt er überhaupt eine Rolle? Ist er maßgebend beteiligt am Gewinn? Die Antwort ist aus unserer Sicht ein klares „Ja“. Sascha Koch formte die Mannschaft, gab den vieren ein Jahr nach dem 5. Platz in Frankreich bei der WM erneut die Chance enger zusammen zu wachsen und zu reifen. Ja, reifen ist etwas wichtiges in unserem Sport. Wer gewinnt schon das erste Turnier mit einem völlig neuen Partner? Jahrelanges Zusammenspielen machen das Leben in Sachen Motivation, Spielverständnis im Team, gleiche Marschroute, Routinen und vielem mehr deutlich einfacher. Ist es Zufall, dass die ersten Europameister, die Deutschland jemals stellte, vereint aus der besten Mannschaft der vergangenen Jahre, PCB Horb, kommt? Deutschland hat viele gute Individualisten, doch sind drei gute Spieler auch gleich ein gutes Team?
Moritz Rosik – Ergänzung mit Köpfchen
In diesem Jahr stimmte einfach alles. Die Zusammensetzung, der Wohlfühlfaktor und auch ein altruistischer Moritz Rosik, der am Ende des Turniers einen einzigartigen Auswechselspieler spielte, der der Mannschaft nie das Gefühl gab, dass er auf Fehler wartet und hinein möchte, sondern hoffte, dass er nicht rein muss und dennoch stets bereit war und so seine Rolle voll erfüllte. Doch keinesfalls nur als Auswechsel machte Moritz eine gute Figur. Als Vorleger hatte auch er Topquoten in der Vorrunde zu verbuchen. Und den größten Beitrag zum Titelgewinn lieferte er, als er gegen Italien freiwillig raus ging, da er trotz gutem Spiel leichte Unsicherheit spürte. Auch das können nur die wenigsten in solchen Momenten. Hut ab!
Matthias Laukart – Carreaux-Maschine
Nun muss man auch zwei Dinge hervorheben bei dieser EM. Auf hohem Spielniveau ließ der Boden ein offensives Spiel extrem gut zu. Auf sandigem Boden, nur gerade davor und die Kugeln rutschen rein, war der Boden wie gemacht für Matze. Der wohl beste deutsche Tireur musste zu Beginn des Turniers direkt einen kleinen Rückschlag verdauen, als er mit 17 Punkten aus dem Tireur-Wettbewerb flog und deutlich unter seinen Möglichkeiten blieb. Umso stärker dafür, wie sehr er sich zurück ins Turnier kämpfte und ablieferte. Viele Carreaux machten wenige Löcher doppelt und dreifach wett und wenn man bedenkt, dass Carreaux oder enge Palets wie zwei Kugeln zählen, brachte Matze deutlich die Meisten Kugeln in diesem Turnier, wenngleich auch seiner Position zu verdanken.
Daniel Reichert – Man of the EM
Wenngleich Matze seinen Job hätte sicherlich kaum besser machen können, so ist Daniel für uns der Man of the Europameisterschaft. Weshalb? Was Daniel in den schwierigen Spielen gegen Italien und Frankreich ablieferte war einzigartig. Wir sehen Matze und Daniel auf gleichem Niveau, doch die Milieu-Position ist deutlich schwieriger zu bespielen, als die Tireur-Position und Daniel machte einen hervorragenden Job. Wahnsinns-Quoten aus der Mitte sind verdammt selten zu beobachten, doch Daniel hatte sie! Chapeau! Unser Man of the EM.
Tobias Müller – Leger, der alles kann
Bei der EM als Vorleger, doch auch bekannt für starke Tireur-Auftritte und hohem Niveau. Wenn bei ihm alles stimmt, sicherlich auch einer der Besten Spieler, die Deutschland zu bieten hat und ja, an diesem Wochenende stimmte alles. Tobse legte verdammt stark. Man merkte ein wenig Nervosität bei der ein oder anderen festgehaltenen Kugel, aber die waren nicht der Rede wert, da sowohl er, als auch sein Team solche Kugeln locker wieder reinholten. Jedoch noch viel beeindruckender, vor allem im Finale, die Schusspower und Nerven, die Tobse an den Tag legte. Keinesfalls selbstverständlich, mal eben ein Royal mit zwei Treffern durchzuziehen – und das in einem EM-Finale.
Das Momentum
Ein großer Faktor in unserem Sport. Wer das Momentum auf seiner Seite hat gewinnt viele Spiele. Man sagt zwar immer: „Jede Kugel ist wichtig“ und das stimmt natürlich, aber es gibt wichtige und verdammt wichtige Kugeln. Eine verlegte Kugel zu Beginn einer Aufnahme kostet eine Mannschaft in der Regel einen Punkt. Ein Loch für 5 kostet eine Mannschaft 6 Punkte. Fünf Machen oder einen abgeben. Das ist ein großer Unterschied. Wer sich raussuchen sollte, welche der beiden Kugeln er bringen möchte, wenn er die Wahl hätte, sollte sich stets für die Zweite entscheiden.
Und genau dieses Momentum lag bei den wichtigen Spielen bei den Deutschen. Nein, es ist kein Glück, das für das Momentum verantwortlich ist, sondern Nervenstärke und Konzentration, der Wille, die Kugel zu bringen und gute Kondition – vor allem im Kopf. Wer schon einmal Boule gespielt hat, weiß, was damit gemeint ist.
Man stelle sich vor, dass Daniel oder Tobse in der 5er-Aufnahme im Finale ein Loch schießen. Das bedeutet dann direkt ein Punkt für Frankreich und keine 5 Punkte bei uns. Zudem bedeutet das, dass man selbst und sicherlich auch die Partner geknickt sind, da eine große Chance ausgelassen wurde, der man am Ende des Spiels hinterhergetrauert hätte: „Hätten wir doch da die 5 gemacht, dann hätten wir das Spiel gewonnen.“ Nur diesmal haben wir die 5 gemacht. Wir haben mal gezeigt, dass wir in der Lage sind, solche Aufnahmen nach hause zu schaukeln, vor allem dann, wenn der Gegner es uns nicht zugetraut hat. Eine Genugtuung und ein Gefühl, das vor allem auch Mut für die Zukunft macht.
Turnierverlauf
Man darf bei der Nachbetrachtung nicht ganz vergessen, dass Fortuna uns auch in der Auslosung beglückte. Vor allem am Anfang und Ende des Turniers. Meine persönliche Einschätzung zu unserem Niveau vor der EM war: Es gibt vier Mannschaften, gegen die wir wohl keine Favoriten sind: Dazu zähle ich Frankreich, Italien, Spanien und Belgien. Dann gibt es einige Mannschaften, mit denen wir auf Augenhöhe sind und bei gutem Spiel Favorit sind. Mannschaften wie Schweden, Holland, Dänemark, … Und viele Mannschaften, gegen die eine Niederlage nicht im Programm sein darf: Slowakei, Slowenien, Ungarn, Jersey, …
Vorrunde – Durch gute Losung schafften wir es erstmals mit vier Siegen in eine EM zu starten. Hier spielte natürlich Fortuna auch eine Rolle, denn Slowakei, Schottland, Andorra und Luxemburg sind Mannschaften, gegen die wir durchaus Favorit sind. Frankreich in Runde 5 war dann nur noch Ergebniskosmetik und ein erstes Kräftemessen, das wir verloren, aber wir konnten mit einem 4:1 mal von oben herab spielen. Wir hatten eine gute Platzierung und waren das gesetzte Team, das auf ein schlechteres Team wartet.
Achtelfinale – Mit Italien hatte man dann vermeintlich Pech und wenn der Gegner Diego Rizzi heißt, heißt das sicherlich alles andere als Selbstläufer. Doch wir wurden unserer Rolle als gesetztes Team gerecht und wiesen die gebeutelten Italiener, die schon zwei Partien zuvor verloren hatten und auch in diesem Spiel keinen guten Start erwischten, in ihre Schranken und zeigten, dass wir ebenfalls Boule spielen können. Die Italiener erwischten keine gute EM und beendeten diese mit einer Bilanz von drei Siegen und drei Niederlagen. Und wir waren voll im Turnier. Das Spiel gegen Italien brachte uns nicht nur den ersten Sieg über eine große Nationen seit langer Zeit, sondern ließ uns auch gerechtfertigt um den Titel träumen. Denn auch die Leistung, die in diesem Spiel an den Tag gelegt wurde, war mehr als nur Hoffnung weckend. Man musste sie nur noch konservieren.
Viertelfinale/ Halbfinale – Vielleicht hätte an diesem Wochenende kommen können was wolle, doch ich bin anderer Meinung. Ich finde Fortuna hatte uns auch nach dem Achtelfinale gesegnet, denn Luxembourg und Holland sind keinesfalls unbezwingbare Gegner. Man kann zwar behaupten: „Wer gewinnen will, muss gegen alle gewinnen“ und das stimmt natürlich auch, dennoch braucht man auch im Pétanque-Sport Kräfte, die gut eingeteilt werden müssen und weniger starke Gegner machen einen Sieg in meinen Augen einfach wahrscheinlicher. Wäre im Viertelfinale noch Spanien und im Halbfinale Belgien gekommen und wir hätten vielleicht das Momentum nicht mehr ganz auf unsrer Seite gehabt oder hätten viele Kräfte in diesen Spielen lassen müssen, hätte die EM vielleicht einen anderen Ausgang gehabt als die Goldmedaille. Vielleicht hätten die Kräfte dann im Finale nicht mehr gereicht, auch wenn ich tatsächlich glaube, dass an diesem Wochenende alles hätte kommen können – egal in welcher Reihenfolge.
Luxemburg war ein dankbarer Gegner, denn als Tireur den Saarbrücker Luc Catazzo als Gegner zu haben, der schon reihenweise von Horb in der Bundesliga geschlagen wurde und auch in der Vorrunde bereits besiegt wurde, ist einfach ein Vorteil. Auch die Holländer im Anschluss zeigten nicht viel Gegenwehr, auch dem geschuldet, dass Deutschland keinen Funken Hoffnung für die Holländer aufkommen lies. Aber Holland, die gerade aus einem Spiel kamen, das lange dauerte und vielleicht dort ihre letzten Körner verbrauchten, trafen auf den schnellsten Sieger der Viertelfinals – Deutschland.
Finale – Das Finale war dann die Vollendung eines magischen Wochenendes. Eine Quote von 86%, die jedoch realistischer bei 140% liegt, wenn man ein Carreau oder ein Palet als zwei gebrachte Kugeln zählt – und das muss man im Petanque tun – reichte dann, um die zu defensiven Franzosen zu schlagen. Frankreich war nicht vorbereitet auf eine solche Leistung der Deutschen und schon gar nicht auf die Konstanz, die wie schon oben erwähnt, die die Deutschen vor allem im Schießen an den Tag legten. Auch wenn in Frankreich viele bereits jetzt wieder Konsequenzen fordern, da man ja gegen Deutschland nicht verlieren darf, muss man eindeutig sagen: Die Franzosen haben sehr gutes Boule gespielt. Die Franzosen zeigten eine Klasse Leistung. Die Deutschen spielten nur einfach zu gut und noch besser. Mickael Bonetto beispielsweise machte kein Loch und viele Carreaux, doch insgesamt zu defensiv agierten die Franzosen und schossen nur halb so viel wie die Deutschen und liesen so quasi zu, dass die Deutschen viel mehr Kugeln bringen können durch Carreaux. Vielleicht auch dem geschuldet, dass in Frankreich gerade ein Umbruch stattfindet und die französische Nationalmannschaft sich erst wieder festigen und finden muss. Ob Suchaud, Lacroix, Rocher und Quantais in ihren besten Zeiten ähnliche defensiv-Fehler passiert wären ist wohl nicht zu beantworten. Aber sei es wie es ist – wir nutzten es einfach aus.
Früchte geerntet
Aber all das ist kein Glück, sondern harte Arbeit. Angefangen bei der Gedankenarbeit bei der Nominierung bis hin zu einer Gesamtleistung, die nur durch gezieltes Training und hohe individuelle Leistungen zustande kommen kann. Auch ein Team, das sich kennt und auch freiwillig in der Freizeit Turniere spielt, vertritt nun Deutschland. Kein zusammengewürfeltes Team, sondern Freunde und Teamkollegen. In den vergangenen Jahren begleiteten häufig Lospech oder dumme Niederlagen in der Vorrunde, die dann zu „Lospech“ führten, und nicht derart konstante Leistungen, den Weg der Deutschen auf internationalen Turnieren. Wir spielen gutes Boule, wir haben tolle Individualisten und wenn die mal liefern, wie am vergangenen Wochenende, auch eine hervorragende Nationalmannschaft. Endlich haben wir uns mal belohnt und haben gezeigt, was wir eigentlich können. Endlich hat Bouledeutschland die Früchte jahrelanger Arbeit geerntet.
Ausblick
Wie kanns nun weitergehen? Wir wollen als nächstes selbstverständlich Weltmeister werden. Wer nun so denkt, der hats nicht so ganz verstanden. Wieso? Wir spielen einfach nicht immer auf diesem hohen Niveau, aber vielleicht nun häufiger und leichter auf dem Niveau als noch vor der EM. Sicherlich hat uns dieses Ergebnis mehr Respekt international verschafft. Nicht der Titel, sondern die Art und Weise zu spielen. Die starke Leistung. In Zukunft wird sicherlich kein Team mehr Deutschland unterschätzen, auch wenn wir nicht immer abliefern werden wie in Santa Susanna. Wichtig wird nun auch sein, diese Leistung zu konservieren, lange noch von diesem Erfolg zu profitieren und den Schwung ins gesamte Deutsche Pétanque zu übertragen. Wir sind jetzt wer. Wir sind Europameister. Und das tut gut. Jungs, wir sagen Danke für ein historisches Ereignis und auch wenn wir realistisch bleiben müssen, wollen wir weiter nach den Sternen greifen. Allez les Boules!
Ein Kommentar von Jannik Schaake
Tipp-Experte der DM Doublette
Weit weniger vorhersehbar als bei der Doublette Mixte Meisterschaft. Während damals reihenweise über 200 Punkte erzielt wurden, kamen bei dieser DM viele „underdogs“, die niemand auf dem Tippschein hatte, sehr weit und sorgten für Überraschungen. So kam es, dass Olivier Arroyo einer der wenigen Tipper war, der die Deutschen Meister überhaupt auf seinem Tippschein hatte. Sie brachten ihm am Ende den Sieg mit 194 Punkten und den ewigen Ruhm. Auf Rang zwei landete Matze Nikutta mit 188 Punkten und Verena Reichert als beste Dame mit 172 Punkten auf Platz 3. Wir gratulieren herzlich und freuen uns bereits jetzt auf die DM Triplette.
54 Tipperinnen und Tipper nahmen an diesem Tippspiel teil, was sicherlich auch daran lag, das der DPV erst 3 Tage vor Beginn der Deutschen Meisterschaft die Startliste aller Teams veröffentlichte.

Hummels zitiert Petanque aktuell
Der Finalticker von Petanque aktuell war Anlass für Mats Hummels, diesen in dem Podcast „Alleine ist schwer“ in der Folge „Kugelwurfunion“ als Einstieg zu nutzen. Hummels las die 8 Aufnahme vor und fragte die Mitmoderatoren Jonas Hummels und Lukas Feldhoff, um welche Sportart es sich handelt.
Hummels kam zufällig beim Turnier im Hofgarten vorbei und spielte dort ein wenig Boule. So kam es, dass er ein Motivationsvideo für die Herren für die EM aufnahm und sich für das Ergebnis interessierte.
Zum Podcast „Allein ist schwer“ und zur Folge „Kugelwurfunion“ geht es hier. Direkt zu Beginn geht es um Boule.
Wir sind Europameister!!!
Wir spielen die überragende EM zu ende und dürfen uns Europameister nennen! Mit 13:7 schlagen wir die Franzosen und spielen dabei überirdisch! Die Franzosen machen kein schlechtes Spiel, aber haben gegen die Deuteche Schusspower keine Chance. Wahnsinn, dass wir so etwas mal schreiben! Wir gratulieren Matthias Laukart, Daniel Reichert, Tobias Müller, Moritz Rosik und dem Coach Sascha Koch zum historischen Sieg. Zum besten Ergebnis aller Zeiten in der Deutschen Petanque Geschichte.
Aufnahme 1
Deutschland beginnt mit Matthias Laukart als Tireur, Daniel Reichert als Milieu und Tobias Müller als Leger. Bei Frankreich startet Montoro, Doerr und Bonetto.
Montoro legt zwingend. Matthias touchiert, Tobias legt Punkt, Bonetto Carreau, jedoch Konter auf vorherige Punktkugel. Ein Punkt aktuell bei Frankreich. Matthias trifft. Montoro legt zwingend, Daniel trifft. Doerr zwingend, Reichert kleines Rückwärts. Saustark! Eng nun. Doerr erneut Punkt. Tobse Palet. 3 am Boden jedoch Bonetto letzte Kugel. Bonetto legt Punkt. Starke Aufnahme. Beide Teams bringen jeweils 6 Kugeln. 0:1
Aufnahme 2
Montoro eröffnet zwingend. Laukart Palet. Montoro leicht durch, jedoch Punkt. Der Boden ist leicht sandig und sehr schießfreundlich. Tobse legt dennoch und legt Punkt etwas dahinter – nicht zwingend. Doerr Punkt, Matze Palet. 2 Punkte am Boden. Noch 3 vs. 3 Kugeln. Doerr legt durch. Bonetto legt Punkt. Schöner Treffer von Matze. Frankreich unter Druck. Bonetto erneut Punkt. Daniel locht. Tobse für 2 – locht. Schade!Da war mehr drin. Weiter gehts. 0:2
Aufnahme 3
Montoro 1m rechts, Tobse punkt. Bonetto surplace, Matze palet, Montoro Punkt Tobse punkt, Doerr Loch, Doerr verlegt, Bonetto verlegt. Reichert Punkt, Reichert Punkt, Laukart kurz. 3 Punkte. 3:2
Aufnahme 4
Tobse kurz, Montoro Punkt, Matze Palet, Montoro guter Punkt, Matze Carreau, Bonetto Treffer, Sau geht, Punkt bei Deutschland. Doerr Punkt an der Auslinie. Reichert trifft Sau, Punkt bei GER. Doer starker Punkt auf 11m. kurz vorm Aus. Daniel Rückwärts. Wahnsinn!!! Bonetto holt Punkt in der allerletzten Ecke des Feldes. 5cm trennen die Kugel auf zwei Seiten zum Aus. Tobse trifft! 2 Punkte für GER. 5:2
Aufnahme 5
Tobse 1m links, Montoro Punkt, Matze Loch. Matze Carreau. Montoro Punkt. Fast vor Matzes Carreau. Tobse muss legen, holt Punkt. Bonetto Carreau, allerdings mit Konter der eigenen. Nur ein Punkt für Frankreich am Boden. Daniel trifft. Doerr Punkt. Daniel legt, bekommt einige Steine und bleibt zu kurz. Frankreich Punkt und kann noch zwei auffüllen. Doerr legt Punkt. Bonetto bleibt kurz. 2 Punkte Frankreich. Neuer Spielstand 5:4.
Aufnahme 6
Montoro eröffnet zwingend, auf ca. 8m. Matze mit Palet, das 1m links neben der Sau liegen bleibt. Montoro wieder zwingend. Matze mit noch besserem Palet. Doerr mit Punkt. Daniel enges Eisenpalet. Aktuell 3 Punkte für GER am Boden und 3 vs. 3 Kugeln. Doerr wieder Punkt. Daniel wieder mit Palet. 4 Punkte am Boden. Bonetto punkt, nahe der Sau. Tobse trifft! Immer noch 4 Punkte am Boden. 1 vs 1 Kugel. Bonetto legt freien Punkt. Schuss für 4 für Tobse. Tobse trifft für 5 Punkte!!! Wahnsinn. Neuer Spielstand 10:4.
Aufnahme 7
Frankreich wechselt Montoro gegen Yohan Cousin aus, um mehr Schusspower zu generieren. Wir spielen Frankreich allerdings aktuell an die Wand. Tobse eröffnet zwingend. Bonetto Palet. Tobse erneut Punkt. Bonetto Carreau. Matze Carreau gegen 2 dagegen. Mega stark! Doerr mit Rückwärts. wieder 2 Punkte bei FRA am Boden. Matze schießt erneut dagegen mit Palet. Nur noch 1 Punkt bei FRA. Daniel Punkt, Doerr Carreau. Frankreich wehrt sich mit allem was sie haben.Reichert mit Punkt hinter der Sau. Cousin trifft. 2 am Boden und es werden 3 Punkte werden. Und so ist es. Neuer Spielstand: 10:7
Aufnahme 8
Cousin zwingend. Matze mit krachendem Carreau. Bonetto Carreau dagegen. Wahnsinns-Spiel! Matze trifft und man muss es fast mal dazusagen, da Seltenheitswert: ohne liegen zu bleiben. Tobse legt zwingend. Bonetto weites Palet. Tobse absichtlich 1,5m rechts. Gute taktische Überlegung. Cousin mit Punkt, Reichert mit krachendem Carreau! Wahnsinns Spiel der Deutschen! Doerr mit Casquette. Es liegt was in der Luft. Doerr schießt gegen aus und locht. Wir sind Europameister!!! WAHNSINN!!!
…
Doublette Meister aus NRW
Neue deutsche Meister im Doublette sind Nico Beucker und Jonas Combüchen (Bild links). Mit einer soliden Leistung bezwangen sie die etwas schwächelnde Equipe aus BaWü um Pascal Keller und Geert Peers im Finale mit 13:4. Halbfinalverlierer waren RhPf mit Anthony Caquelard mit David Dörr, die ein 0:10 noch in ein 12:12 verwandelten und doch noch verloren, sowie Sebastian Junique und Michael Kitsche aus Berlin. Wir gratulieren herzlich!
EM-Wahnsinn: DPV-Herren im Finale
12.15 Uhr – 13:1 Sieg über Niederlande
Auch die Holländer werden von Deutschland regelrecht überrollt. 13:1 heißt es am Ende im Halbfinale der Europameisterschaft. Silber sicher! Das gabs noch nie. Wahnsinns Leistung von Matze, Daniel, Tobse und Moritz bis zu diesem Zeitpunkt und man muss ehrlich sagen: Der Titel ist zum greifen nahe! Wann wenn nicht heute könnte ein solches Wunder geschehen? Noch ein gutes Spiel und auch Frankreich oder Spanien im Finale ist machbar, denn aktuell spielt unsere Equipe nicht schlechter. Sicher erwartet die Deutschen im Finale ein anderes Spiel als bislang gegen Luxemburg oder Holland, doch können unsre Jungs an die Leistung anknüpfen wird das ein Spiel auf Augenhöhe werden. Deutschland hat sich bereits jetzt einen enormen Respekt verschafft und verdient. Wir greifen nach den Sternen.
Spielverlauf: 1:0/ 6:0/ 6:1/ 9:1/ 11:1/ 13:1
>>> Spiel gegen Holland (Youtube) <<<
10 Uhr – 13:5 Sieg gegen Luxemburg
Ein weiterer weltklasse Auftritt gegen die geknickten Luxemburger, die keine Antwort auf das gute Spiel der Deutschen fand, bringt uns seit langer Zeit mal wieder zu Edelmetall bei einer Europameisterschaft. Das Aufgebot der Deutschen, diesmal mit Laukart, Reichert und Müller ließ den Luxemburgern von Beginn an keine Chance. Bis zum 11:1 spielten die Deutschen perfekt. Mit ihren letzten Kräften und guten Kugeln kam das Team um Saarbrücken-Spieler Luc Catazzo noch einmal auf 11:5 heran, doch es sollte nur Ergebnis-Kosmetik sein. Mit einem fuluminanten 13:5 zieht Deutschland als erste Equipe ins Halbfinale ein und trifft dort auf Monaco oder die Niederlande. Ebenfalls machbar! Der Sieger aus Frankreich vs. Armenien trifft im Halbfinale auf den Sieger aus Gastgeber Spanien vs. Dänemark.
Spielverlauf: 3:0/ 7:0/ 7:1/ 11:1/ 11:5
>>> Spiel gegen Luxemburg (Youtube) <<<
20.7. – 9 Uhr – Historischer Sieg gegen Italien
Mit einem Sensationssieg gegen den amtierenden Weltmeister aus Italien zieht die DPV-Equipe ins Viertelfinale bei der Europameisterschaft in Santa Susanna ein.Dort wartet Luxemburg.
Während in Deutschland der Doublette-Meister gesucht wird, kämpfen die DPV-Herren um Edelmetall in Spanien. Mit etwas Losglück und einer bärenstarken Leistung schafft Deutschland ein 4:1 nach der Vorrunde (Siege gegen Slowakai, Schottland, Andorra, Luxemburg – Niederlage gegen Frankriech) und erarbeitete sich mit Platz 6 einen Setzplatz in der Achtelfinalrunde. Dort wartete der Vorrunden-Elfte. Dies war jedoch keine geringere Nation, als der Weltmeister aus Italien. Was sich also nun als Lospech anfühlte sollte sich jedoch bald als gute Chance entpuppen, denn die Italiener verloren bereits zwei Mal an diesem Wochenende und erwischten, ein wenig geschwächt durch die Abwesenheit von Alessio Cocciolo, jedoch mit Diego Rizzi und Andrea Chiapello, kein gutes Wochenende.
Rizzi, der nur in wenigen Momenten sein Können aufblitzen lies, überzeugte vor allem mit ungewöhnlich vielen Löchern. Auch der in vergangener Zeit weltklasse agierende Andrea Chiapello spielte ungewöhnlich viele schlechte Kugeln aus der Milieu-Position. Vor allem Daniel Reichert hielt die Deutsche Equipe zu Beginn des Spiels im Spiel. Die Anfangsnervosität war allen anzumerken und die Italiener punkteten in der ersten Aufnahme trotz Tripel-Loch der Italiener auf die erste Kugel der Deutschen. Auch die Kugeln von Matthias Laukart fanden noch nicht richtig ihr Ziel, was sich jedoch ändern sollte. Nach dem 0:3 Start kamen die Deutschen besser in die Partie. Viele Carreau von Matthias, ein stark spielender Daniel Reichert und ein solider Moritz Rosik brachten die Deutschen anschließend schnell 11:4 in Front. Die Italiener wechselten den bis dato noch stärksten Spieler der Italiener, den Pointeur Florian Cometto, aus und brachten auf der Tireur-Position Davide Lafore, der kein Loch mehr machen sollte. Moritz konnte nach dem 11:4 an seine starke Anfangsleistung nicht anknüpfen und wurde gegen Tobias Müller ausgewechselt, während die Italiener auf 11:11 aufholten und Rizzi sogar einmal die Sau gegen Aus holte. Doch dann kam der Moment von Matthias Laukart, der beim Stand von 11:11 der Italiener regelrecht den Zahn zog. Mit zwei krachenden Carreaux, die beide als starke Punkte liegen blieben ebnete er den Weg für den Sieg und Daniel Reichert entsorgte mit 4:0 Kugeln und zwei misslungenen Sauschüssen von Rizzi am Ende souverän mit Palet den letzten Punkt der Italiener und tütete damit einen historischen Sieg gegen die Italiener ein. Es riecht nach Edelmatall.
>>> Livestream DPV (Youtube) <<<
Bonetto Tireur-Europameister
Nach einem packenden Halbfinale, in dem Michael Bonetto (Bild – Quelle: Facebook) Diego Rizzi erst in der Verlängerung schlagen kann 48:48 (24:21) sichert er sich gegen den Armenier Michel Hatchadurian mit einem deutlichen 39:24 Sieg den EM Titel. Ebenfalls Bronze ging an den Monegassen José Riviere. Der Deutsche Verteter Matthias Laukart schied mit 17 Punkten in der Vorronde aus.
Petanque aktuell Tipp-Spiel zur DM Doublette
Auch zur DM Doublette suchen wir wieder den oder die Pétanque aktuell Experten oder Expertin. Mit anderen Worten:
Du würdest ein besseres Team zur WM schicken? Du bist der wahre Boule-Experte, nur weiß es leider niemand? Du weißt immer schon vorher wer gewinnt? Dann ist dieses Spiel genau das, worauf du schon lange gewartet hast. Hier kannst du dein Experten-Wissen mit der Boulewelt messen.
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Über den nachfolgenden Link erhälst du detaillierte Infos zum Spiel und kannst deine Tipps abgeben. Worauf wartest du noch?
EM Veteranen in Santa Susanna – Platz 9
Update – 9. Platz DPV-Equipe
Die Veteranen starteten zunächst gut ins Turnier. Sie besiegten die Dänen hoch, doch anschließend verlor man mit drei Niederlagen in Folge zunächst das Achtelfinale aus den Augen. Der Sieg in der letzten Runde ließ die Euqipe dann aufgrund der Buchholzpunkte gerade noch mit 2:3 Siegen als 16. weiterkommen, was jedoch zur Folge hatte, dass die ungeschlagenen Franzosen im Achtelfinale warteten.
Dort verloren Kamel, der im Laufe des Spiels durch Armin ersetzt wurde, Rachid und Wolfgang mit 8:13 gegen die favorisierten Franzosen, die jedoch keinen Sahnetag erwischten. Viele Löcher machte vor allem Philippe Suchaud, der den Deutschen einige Möglichkeiten gewährte. Mit einem 5er-Schlag sprangen die Deutschen sogar zwischenzeitlich auf 8:7 und hatten in der Folgeaufnahme einen Schuss für 2 Punkte, der jedoch ausgelassen wurde. Die Franzosen waren an diesem Tag definitiv schlagbar. Schade, aber vor allem gut gekämpft.
Kamel Bourouba, Rachid Bouchendouka, Wolfgang Heblich und Armin Hogh, gecoached durch Rosario Italia, vertreten in den kommenden Tagen die Deutschen Farben bei der Europameisterschaft der Veteranen (55+) in Santa Susanna (Spanien).
28 Teams kämpfen in Santa Susanna um den Europameister-Titel. Top-Favorit auf den Titel ist das französische Team um Philippe Suchaud, Michel Loy, Christian Fazzino und Gerard Delom. Live-Bilder der Deutschen Equipe gibt es auf Youtube zu sehen, auch wenn nicht alle Spiele übertragen werden dürfen, da der spanische Sender LaLiga die Übertragungsrechte hat. Mit Bezahl-Account kann dort die EM live verfolgt werden.
Ab Donnerstag kämpfen dann auch Tobias Müller, Daniel Reichert, Matthias Laukart und Moritz Rosik um den Herren-Europameistertitel an gleicher Stelle.
Links
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Hofgartenturnier
Update
Die Acherner Tehina Anania, Juan Lago und Christian Blass gewinnen die 41. Auflage des Prestige-trächtigen Hofgartenturniers. Im Finale bezwangen sie die Vereinskameraden André Skiba und Robin Stentenbach, die zusammen mit Clément Melnikoff (Freiburg) antraten mit 13:10.
13.7. – Vorbericht
In München läuft seit gestern das 41. Hofgartenturnier. 190 Teams traten an und ein kleines Highlight sicherlich Mats Hummels, der gestern ebenfalls im Hofgarten Kugeln warf.
Aktuell noch im Rennen unter anderem, das Team um André Skiba, Robin Stentenbach und Clément Melnikoff, dass im 16tel-Finale auf Orth, Mari, Schatz trifft. Ebenfalls noch im 16tel-Finale dabei die BaWü Landesmeister Daniel Härter, Abdoulaye Diol mit Max Borst und das madagassische Team mit dem BaWü-Landesmeisterschafts-Finalisten Faneva liantsoa Ramanandraitsiory, mit Zavatsilavina Philibert Andriamanantenasoa und Zoharilova Randrianarisoa. Auch Juan Lago, Tehina Anania und Christian Blaß (alle Achern) zählen zum engeren Favoritenkreis. Das Turnierverlauf kann unter folgendem Link nachverfolgt werden.
Madagascar gewinnt Marseillaise
In einem spannenden Finale, dass fast 3h andauerte und dem die Equipe um Pétanque-Legenden Quinatis, Suchaud und Jouffre schon 4:11 zurücklagen und noch auf 10:11 aufholten, schaffte erstmals ein ausländisches Team den Sieg bei der Marseillaise. 13:10 hieß es am Ende für das madagassische Team um Rakotoarisoa.
Das Team um Dylan Rocher, Stephane Robineau und Michael Bonetto musste bereits in Runde 6 die Segel streichen. Über 4700 Teams aus der ganzen Welt waren in diesem Jahr nach Marseille gekommen, um dieses Spektakel live mit zu erleben.
DPV mit gutem Ergebnis in Raon l’Étape
Mit zwei Teams reiste der DPV zu einem National in Frankreich nach Raon l’Étape. Team 1 bestand aus Tobias Müller, Matthias Laukart und Moritz Rosik (Bild unten). Gecoached von Sascha Koch sollte sich dieses Team speziell auf die Europameisterschaft in Santa Susanna (Spanien) vorbereiten, die am Donnerstag, den 17.7., beginnt. Das zweite Team bestand aus den Kader-Spielern Tehina Anania, Fabian Vonberg und Robin Stentenbach (Bild oben).
173 Teams traten zunächst im Poule- und anschließend im direkten K.O.-Modus gegeneinander an. Die ganz großen Namen aus Frankreich fehlten bei diesem Turnier. Die Poule-Runde schaffte Team Müller mit 2:1 und Team Anania mit 2:0. Die Auftaktpartie und erste K.O.-Runde nach dem Poule konnten beide DPV-Teams gewinnen. In der anschließenden Cadrage erwischten beide Teams ein Freilos und waren somit im 16tel Finale, welches ebenfalls gewonnen werden konnt. Starke Leistung bis hierher von der gesamten DPV-Equipe.
Während Team Müller Am Finaltag-Sonntag mit einem Freilos begann, weil ihre Gegner eine Autopanne hatten, musste sich Team Anania mit 11:13 einem Team aus Metz geschlagen geben, das dann im folgenden Viertelfinale gegen das andere DPV-Team mit 11:13 unterlegen war. Team Müller musste sich dann jedoch im Halbfinale geschlagen geben.
Unterm Strich eine hervorragende Leistung beider Teams. Nicht häufig spielten sich in Vergangenheit deutsche Teams in Frankreich so weit vor auf Nationals oder Internationals. Wir gratulieren.